Stillen oder nicht stillen? Eine hochemotionale Frage, auf die es auf den ersten Blick nicht DIE eine Antwort gibt.
Müssen Mütter unbedingt stillen? Sind Mütter, die nicht stillen wollen, etwa Rabenmütter? Hier scheiden sich nach wie vor die Geister.
Dass Muttermilch die beste Ernährung für den Säugling ist, obendrein die preiswerteste und unkomplizierteste… da ist man sich inzwischen einig. Ärzte und Hebammen empfehlen, das eigene Kind mindestens die ersten sechs Lebensmonate zu stillen, so dass sie alle wichtigen Nährstoffe mitbekommen. Warum also gibt es dennoch Mütter, die sich bewusst gegen das Stillen entscheiden?
Über kaum ein Thema wird leidenschaftlicher gestritten als über die Frage “Stillen – ja oder nein?”. Während die einen zurecht sagen, dass es das Natürlichste der Welt sei, das Kind zu stillen, gibt es hingegen einige Mütter, die das Stillen für sich von vornherein ausschließen. Gesellschaftlich scheint es einen Konsens zu geben, dass die “gute” Mutter stillt. Aber bitte auch nicht zu lange, sechs bis zwölf Monate höchstens. Hängt das Kind mit drei Jahren noch an der Brust, so ist das “unnormal”. Frauen, die nicht stillen wollen, sind Rabenmütter, denn wie kann man so egoistisch sein, seinem Kind das Wertvollste und Beste vorzuenthalten, was die Natur zu bieten hat? Soweit der Blick in die Kommentarspalten einschlägiger Eltern-, Baby- und Kleinkind-Foren.
Warum aber ist es für eine Frau überhaupt eine Option, nicht zu stillen (von gesundheitlichen Einschränkungen einmal abgesehen)? Eine Argumentation, die oft genannt wird und auch valide erscheint, ist der Punkt der nach der Unabhängigkeit und Freiheit der Mutter. Ich muss gestehen, ich kann diese Argumentation nachvollziehen. Natürlich ist es wichtig dass es dem Kind gut geht, und natürlich steht das Kind an erster Stelle. Aber nur, wenn es der Mutter auch gut geht, kann sie die beste Version ihrer selbst für ihr Kind sein! Und es gibt eine Möglichkeit, die für beide optimal ist, dazu weiter unten im Text mehr.
Die Entscheidung, ob man sein Kind stillen möchte oder nicht, sollte jeder Mutter selbst überlassen werden. Lassen Sie sich nicht reinreden, – weder von Eltern, Freunden und Bekannten, und schon gar nicht von den Medien! Wenn Sie sich nur aufgrund fremder Erwartungen zum Stillen verpflichtet fühlen, verkommt das ganze zur Qual, und das ist ganz sicher nicht der Mutter-Kind-Bindung zuträglich. Fühlen Sie tief in sich hinein, auch Sie müssen sich wohl fühlen.
Die objektiven Vor- und Nachteile des Stillens haben wir unten für Sie zusammengetragen, aber die Entscheidung für oder gegen das Stillen ist höchst individuell.
Generell sollten wir alle davon absehen, andere Lebensmodelle zu verurteilen und unseren Weg als den einzig Richtigen anzusehen. Gerade unter Frauen ist der Konkurrenzkampf manchmal sehr groß, wer die bessere Mutter ist und welches die einzige Wahrheit in Bezug auf diverse Baby-relevante Fragen ist. Ich persönlich finde sowohl die Vor- als auch die Nachteile des Stillens valide und nachvollziehbar.
Natürlich möchte jede Mutter das Beste für ihr Kind. Dennoch finde ich, sie darf sich selbst und ihre Bedürfnisse dabei (zumindest langfristig) nicht vergessen, um mit Freude und Kraft ihr Kind durchs Leben zu begleiten. Wenn man eine sehr lebensbejahende, freiheitsliebende und abenteuerlustige Frau ist, ändert sich das nicht plötzlich, sobald man Mutter wird. Abende mit Freundinnen und das Ausgehen sind Ihnen nach wie vor wichtig? Dazu kann ich nur sagen: Warum auch nicht?!
Übrigens: Mit einer Milchpumpe gibt es heute für jede Mutter die Möglichkeit, ihrem Kind die besten Nährstoffe und die natürlichste Ernährung mitzugeben, und sich selbst dennoch ein bisschen Freiheit wiederzuerlangen. Der Partner kann mehr in die Versorgung des Babys einbezogen werden und auch er kann durch das Füttern von Muttermilch mit der Flasche seine Bindung zum Kind stärken. Dabei ist es egal, ob man fortan nur noch mit der Flasche füttert, oder ob man natürliches Stillen und das Abpumpen von Muttermilch mit der Milchpumpe kombiniert.
Eine Milchpumpe gibt Müttern die Freiheit, ihrem Kind das Beste mitzugeben, ihren Partner einzubeziehen und sich dabei gleichzeitig selbst nicht zu vergessen. Nutzen wir sie!